Hausregeln? Hausregeln!? Wie jetzt bitte – Regeln im Haus für mich, für uns?
Ich habe mich lange gesträubt, Hausregeln für unsere Familie zu schreiben. Tatsächlich beklemmte mich das Wort „Regeln“ im ersten Moment etwas. Heute weiss ich, wieviel Leichtigkeit und Einfachheit, und vor allem Klarheit sie uns Allen geben. Ich empfehle es dir von Herzen, es auch zu tun – wenn du es noch nicht getan hast.
Ende Oktober 2020 zogen wir in unser Haus auf dem Land. Alles war neu, grösser, anders. Mit Garten! Ein neues Gefühl & Dasein. Wirklich in vieler Hinsicht über dem, als vorher in der Mietwohnung. Dieses neue Glück konnten wir kaum fassen und noch heute schwärmen wir täglich über diese Veränderung.
Wieso also braucht es Hausregeln, wenn doch alles so super ist?
Wer bellt den da?
Jeder Hund ist anders, jeder Mensch ist anders. Starre Anleitungen bringen nichts, aber gewisse Guidelines helfen enorm. Jedes Lebewesen hat seine eigenen Ansprüche, jeder Hund hat seine Vorlieben: für Mateo z.B. ist das Futter und „Chräbele“ das Wichtigste überhaupt am Tag, während für Samba das Bewachen und Behüten plus Jagen ihre grössten Hobbys sind. Da braucht es klare Grenzen, sonst wird es recht schnell ungemütlich, sehr laut und sehr stressig. Verstehe mich richtig, unsere Hunde dürfen bellen. Es besteht da einfach ein grosser Unterschied zwischen „hey – ich habe da was gehört…“ – oder dem erlernten Bellen, am Zaun jagen, Pösteler und Nachbarn verbellen usw.
Garten
So gibt es z.B. die Regel im Garten, dass die Hunde immer unter Aufsicht sind. Bei Samba setze ich oft die Hausleine ein, da ihr dieses Hilfsmittel enorme Sicherheit gibt und sich direkt auf ihr Verhalten auswirkt. Sie bleibt ansprechbar, hat kein Bedürfnis an den Zaun zu gehen oder kann sogar liegen bleiben auch wenn die Nachbarskinder spielen. Die ganze Freiheit im Garten gibt es während ca. 15 Minuten zu ausgewählten Zeiten. Da entwickelt sich der Garten ab und zu auch zur Rennbahn :).
Begrüssung
Es ist sicher etwas vom Schönsten, wenn man nach Hause kommt und dein Hund begrüsst dich freudig. Natürlich dürfen unsere Hunde auch zu uns hochstehen und Kussi geben. Wie sieht das bei dir aus? Wie begrüsst dich dein Hund? Ich muss sagen, ich kenne da sehr unterschiedliche Varianten von unseren Beiden. Was ist, wenn du mit Einkäufen nach Hause kommst und du dabei stürmisch angerannt wirst bevor du überhaupt richtig die Türe zugemacht hast? Der Hund den Kopf schon in der Einkaufstüte hat? Ja das mag teilweise lustig sein und ach komm, ist doch nicht so schlimm. Aber willst du das wirklich? Willst du das wirklich jedes Mal? Ich nicht. Auch da muss jeder für sich abwägen – ob es Grenzen/Regeln braucht. Inzwischen läuft es hier ziemlich dosiert und rücksichtsvoll ab, wenn wir nach Hause kommen. Das heisst auch von unserer Seite her. Wir machen kein Riesenbegrüssungstrallala und auch keine grosse Abschiedszeremonie. Wir geben dem Hund einen Kuss wenn wir gehen, und wir begrüssen ihn mit einem wenn wir nach Hause kommen. That’s it. Also Regel der Begrüssung/Weggehen: so „normal“ wie möglich von uns vorleben. Das ergibt dann automatisch ein „dosierteres“ Verhalten von den Hunden. So einfach ist das? Natürlich nicht immer – aber immer öfters :).
Schlaf- und Liegeplätze
Die Ruheplätze der Hunde sind für uns Menschen quasi tabu. D.h. der Hund wird dort nicht angefasst oder aufgefordert etwas zu tun. Du selber wirst sicher auch nicht gerne während deinem Nickerchen gestört. Es gibt bei uns z.B. fixe Siestas nach dem Essen. Und es gibt fixe Schlafenszeiten. Das heisst, wir bringen die Hunde ins Bett. Ja – du hast richtig gelesen, wir bringen sie ins Bett. Wie Eltern ihre Kinder ins Bett bringen. Das wiederum bedeutet, dass es eine letzte Pipi-Runde um 19 Uhr gibt.
Wo schläft dein Hund? Es gibt Hunde, die pennen die ganze Nacht am selben Platz und du hörst nur ihren Atem oder wenn sie träumen. So ist es bei Mateo. Er legt sich hin und bleibt die ganze Zeit bis zum Aufstehen da liegen. Samba ist eine komplett andere Schläferin. Erstens hat sie verschiedene Schlafensplätze – welche sie selber wählen darf. Es ist bei ihr wetter- und temperaturabhängig, und auch abhängig davon wieviel eigene Ruhe sie braucht. Sie schläft mal unten im Wohnzimmer, mal im oberen Stock. Niemals bleibt sie die ganze Nacht am selben Ort. So Mitte Nacht, kommt sie meistens in den oberen Stock. Und am Morgen pünktlich um 7 Uhr, steht sie an meiner Bettkante und weckt mich zärtlich – wenn ich nicht schon wach bin.
Und was noch?
Du siehst, da gibt es schon einiges was zusammenkommt. Unsere Hausregeln bestehen im weitern aus „wie gehe ich auf den Hund zu & meine Körperhaltung, Futter & Wasser, Bellen, Spielen, Vorbereitung auf den Spaziergang, Wintergarten, Besuch von Menschen“.
Du möchtest auch klare Hausregeln – weisst aber nicht wo anfangen?
Ich freue mich, wenn ich dich im Verfassen von euren Hausregeln unterstützen und begleiten darf! Geschrieben sind die Hausregeln schnell – doch, wie setze ich diese um? Du denkst, du hast schon so vieles ausprobiert und nichts klappt? Melde dich bei mir, bevor dich gewisse Themen müde machen, du resignierst oder sogar aufgibst. Das muss nicht so bleiben. Wir finden gemeinsam eine Lösung!
Jetzt zu dir: Wie denkst du über Hausregeln? Was löst mein Beitrag bei dir aus?
Lass es mich wissen – im Kommentar unten :).
Herzlichst alles Liebe, Janine